Ziel dieses Workshops ist es, mit Menschen in einen interkulturellen Austausch zum Thema Klimakrise, deren Auswirkungen und individuellen Handlungsmöglichkeiten zu kommen.
Der Referent thematisiert die KlimaGerechtigkeit am Beispiel mehrerer Länder Nordafrikas. Es werden konkrete Auswirkungen des globalen Temperaturanstiegs vorgestellt und Fragen zu den Verursachern aufgeworfen. Außerdem wird verdeutlicht, wer global betrachtet hauptverantwortlich und wer am stärksten betroffen ist. Ist dies gerecht?
Geboren in Eritrea, ist Daniel 1992 nach Deutschland geflüchtet. Er war Teil der Eritreischen Befreiungsfront, hat gegen die Regierung gekämpft und musste deshalb sein Land verlassen. Durch den Krieg konnte er zudem sein Jura Studium nicht beenden. Seitdem ist Daniel nicht wieder in Eritrea gewesen (er darf nicht), während seine Mutter viele Jahre auf ihn gewartet hat (sie ist inzwischen gestorben). Sie sei müde gewesen sagt Daniel: „Sie war 90 Jahre alt und konnte nicht mehr auf mich warten“. Als Daniel nach Deutschland kam, hat er zunächst einen Job als Krankenwagenfahrer gefunden und dort 20 Jahre gearbeitet. Er ist immer noch Teil der Aktivisten gegen die Regierung Eritreas und hat inzwischen drei Bücher auf Amharisch (einer äthiosemitischen Sprache) geschrieben. Daniel hat darüber hinaus „Der Kleine Prinz“ in seine Sprache übersetzt und publiziert, ist Umweltaktivist und interessiert sich sehr für das Thema Klimagerechtigkeit. Er ist Teilnehmer des Projekts „KlimaGesichter“.
Hier ist seine Botschaft: „Ich habe einmal mit meiner Mutter telefoniert und sie hat mich gefragt, wie das Leben in Deutschland sei. Sie ist fast 90 Jahre alt. Ich beschwerte mich, dass es hier in Deutschland viel regnet. Sie sagte mir, dass in Eritrea den ganzen Winter kein Tröpfchen Wasser runtergefallen sei, und fügte hinzu: ´Die Weißen haben unser Land über hundert Jahre lang geplündert. Das war ihnen nicht genug, so dass sie jetzt auch unsern Regen stehlen. ´ In gewisser Hinsicht hat sie Recht. Der Norden ist für den Verlust unseres Regens verantwortlich. Bitte gebt uns unseren Regen zurück, in dem ihr aufhört unseren Planeten zu braten. Wer gibt meiner Mutter ihren Regen zurück? “
Anmeldungen bitte an rossmanith@arbeitundleben-thueringen.de. Den Zoom-Link zur Veranstaltung erhalten Sie in einer seperaten E-Mail.
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Themenwoche "Klimaflucht" (https://portal.weltweitwissen.net/group/forum/e...) in Kooperation mit der Jugendwerkstatt Felsberg, die Teil des Projekts "KlimaGesichter - interkulturelle Umweltbildung" ist, statt.
In dem vom BMU geförderten Projekt „KlimaGesichter – interkulturelle Umweltbildung“ haben sich im Jahr 2020 Menschen mit Migrations- oder Fluchthintergrund zu Klimabotschafter*innen ausbilden lassen. Sie bieten in Zusammenhang mit der „Klimaflucht-Ausstellung“ der Deutschen Klimastiftung innerhalb einer bundesweiten Bildungstour Workshops zu verschiedenen klimarelevanten Themen an.